DÄMONEN

Multimedia-Raum-Installation zur Entwicklung von kritischem Umgang mit totalitären Weltanschauungen am Beispiel der Zeugen Jehovas

In Kooperation mit Anna Hauke (bildende Küpnstlerin) und Luce Bertermann (Musiker)

Das Internet und dadurch mannigfaltig zur Verfügung stehende Informationen ermöglichen plurale und offene Meinungsbilder. Aber eben auch das Gegenteil. Aufgrund von globalen Krisen wächst das Gefühl von Bedrohung und somit der Wunsch nach einfachen Lösungen. Verschwörungstheorien, religiöse und politische Ideologien mit starrem Schwarz-Weiß-Denken verzeichnen starken Zulauf. Weltanschaulich geschlossene Gruppen greifen die Ängste der Menschen auf und bieten ihnen eine geistige Heimat, ein Gefühl der Sicherheit.

 

 

 

Parallelen zu dem Gedankengut von Sekten: Insbesondere die Zeugen Jehovas bieten ihren Mitgliedern ein einfach geordnetes Weltbild: „Bist du für uns und Jehova, erfährst du ewiges Leben. Sonst landest du in den Fängen Satans.“

 

 

 

Wie ist eine kritische Distanz und Betrachtung, ein Positionswechsel möglich? Was ist an diesem System verlockend, wie können die Strukturen offengelegt werden? Die sehr deutliche Bildsprache der ZJ mit Dämonen, Weltuntergang und Wiederauferstehung aller gläubiger Menschen dient als Ausgangspunkt für eine experimentelle Sprach-Sound-Bild-Collage in der dokumentarisches Material aus Gesprächen mit Sekten-Aussteigern und Zitate der Wachturm-Gesellschaft auf Klänge und Musik trifft. Auf der visuellen Ebene entsteht ein Mini-Bühnenbild mit Figuren, mit Dämonen und Versprechungen - Elemente der Einengung und Beklemmung, der gefühlten Sicherheit sowie der Befreiung aus dieser Welt.

 

Die Figuren des Mini-Bühnenbilds sind beweglich, so dass aus ihnen verschiedene Szenen gestellt werden, die als Standbilder fotografiert und als Diashow mit Soundcollage in einem Ausstellungsraum präsentiert werden.

 

 

 

Die Umsetzung

 

Ulrike Korbach sammelt biografisches sowie weiteres dokumentarisches Material im Kontext Sektenausstie und Zeugen Jehovas. Sie verfügt aufgrund ihrer Dokumentarfilme (siehe Website, insbesondere „Über sieben Brücken“, „Rattenrennen“, „Schatten fressen“ und „Nachts kommen die Bilder“) über umfangreiche Erfahrungen mit polarisierenden Themen. Zudem war sie als Bildhauerin tätig.

 

Die literarische Bearbeitung durch einen Schriftsteller ist personell noch nicht genau festgelegt.

 

Luce Bertermann wird die Soundcollage erstellen.

 

Anna Hauke beschäftigt sich im Rahmen ihrer schauspielerischen und theaterpädagogischen Tätigkeit mit kritischen Themen wie „Weiblichkeit, Sexualität, Feminismus und der Wahrnehmung derer aus verschiedenen Perspektiven“. Sie experimentiert außerdem gerne mit unterschiedlichen Materialien und Techniken, von Collagen, über Drucke bis hin zu duftenden Skulpturen. Sie und Ulrike Korbach fertigen Bühnenbild und bewegliche Figuren. Beide sind im Bereich des Figurenbaus erfahren.

 

 

 

Das Ergebnis

 

Eine Multimedia-Installation bestehend aus einer Diashow der Szenen in Kombination mit einer Sprach-Soundcollage der Texte und Musik/Klängen in einem Ausstellungs-Raum. Die Premiere ist für das Hörder Sehfest 2021 in den Räumlichkeiten des Turbo-Prop-Theaters geplant. Zusätzlich zu der Präsentation im Theaterraum werden Bühnenbild und Figuren im Rahmen der ständigen Ausstellung des Turbo-Prop-Theaters gezeigt. Weiterhin werden wir uns um Ausstellungsmöglichkeiten an anderen Orten bemühen, z.B. auf der UZwei im Dortmunder U, zu der gute Kontakte bestehen, da Ulrike Korbach dort seit 2011 als Projektleitung/Dozentin in der kulturellen Bildung tätig ist.

 

In Kooperation mit der UZwei und weiteren Partnern, wie dem Jugendstil Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW, mit dem es in der Vergangenheit ebenfalls erfolgreiche Kooperationen gegeben hat, streben wir Ausstellungen der Installation und begleitende Workshops mit Jugendlichen und Erwachsenen an.

 

 

 

Perspektivisch kann das entstandene Material in einem weiteren Projekt für einen Animationsfilm genutzt werden und gemeinsam mit Kooperationspartnern für Workshops und Mitmach-Aktionen genutzt werden.

 

 

 

gefördert durch