Über sieben Brücken

Dokumentarfilm über den Versuch auszubrechen

Deutschland 2002  I  30 Minuten  I  Idee, Kamera: Ulrike Korbach  I  Schnitt: Isabel Dziewitka

Georgie will ans Ziel seiner Träume – irgendwie raus aus dem Alltag, der ständigen Geldknappheit, der Kontrolle der Mutter, seiner Arbeitswelt.

Aber es ist nicht einfach, nach einer zwanzigjährigen „Karriere“ als Alkoholiker in dieser Schubladenwelt Freiräume zu erobern – zwischen dem Gefühl ständiger Bedrohung und seinem Geschick, Situationen umzudeuten. Georgie versucht, mit Musik den Weg über sieben Brücken zu finden. Sein Spiel mit der Kamera und die Interaktion mit der Filmemacherin machen ihm sichtbar Spaß, tragen den Film.

 

Auszeichnungen

Blicke aus dem Ruhrgebiet, Bochum – 1. Preis der Jury

Videofilmtage Thüringen & Rheinlandpfalz, Gera – Sonderpreis der Sparkasse Gera-Greiz

Videofilmtage Thüringen & Rheinlandpfalz (Jurybegründung)

Das Porträt eines Menschen: sachlich aber nicht nüchtern, unaufgeregt aber nicht langweilig, begleitend aber nicht aufdringlich und auf diese Weise fast liebevoll aber nicht kitschig.

Die Kamera führt uns ein Stück weit durch das Leben eines Mannes: der ist groß, dick, behäbig und nicht sehr redegewandt - kein Supermann. Aber er besitzt einen unverstellten Blick, sagt unumwunden, was er fühlt, ist den anderen zugewandt wenn sie zu ihm sprechen, und er hat einen – seinen – Traum.

Als wir erfahren, dass er behindert sei, fragen wir uns: Was eigentlich ist normal? Und an dieser Stelle hat der Dokumentarfilm möglicherweise sein Ziel erreicht, denn es ist die Frage nach unserer Toleranz im Alltag.

 

Filmfestival Münster 2003 (Ankündigung)

Manche behaupten, er würde Stimmen hören, die nicht existieren.

Er ist ein trockengelegter Waffennarr, der sich ständig bedroht fühlt und in Kontaktanzeigen nach der großen Liebe sucht.

In seinem Zimmer hängen Poster von kuschelnden Lämmchen neben Bildern von wilden Tigern und seiner Lieblingsband AC/DC. Er sagt, er lebe gefährlich. Nun ja – zumindest außergewöhnlich. Der Mann ist paranoid und geistig leicht zurückgeblieben, hat erstaunlich klare Momente, spielt auf der Gitarre eine evergreenverdächtige Version von „Stairway to Heaven“ und singt „Über sieben Brücken musst du gehen“ mit mehr Schmelz als Peter Maffay.

Diese einfühlsame und stellenweise hochkomische Dokumentation erzählt seine Geschichte. Lernen Sie einen faszinierenden Menschen kennen.