You must fight - Porträt eines politischen Aktivisten

Deutschland/Kamerun 2004  I  45 Minuten   Idee, Kamera, Schnitt: Ulrike Korbach

Cho Lucas Ayaba musste sein Heimatland Kamerun verlassen, weil er als Aktivist des SCNC (Southern Cameroons National Council)  die kamerunische Regierung bekämpfte. Viele seiner Weggefährten im Kampf gegen das Regime von Paul Biya und die Unterdrückung der anglofonen Minderheit waren inhaftiert. 

 

Cho begann sich während seines Studiums politisch zu engagieren. An der ersten anglofonen Universität in Buea gab es im Unterschied zu den frankophonen Einrichtungen keine Bibliothek und keine naturwissenschaftlichen Räume. Außerdem beschuldigte der SCNC den Präsidenten Paul Biya des Wahlbetrugs. Die blutige Niederschlagung der Demonstrationen nach der Wahl war für Cho Lucas eine persönliche Bedrohung und er musste seinem Land den Rücken kehren.

 

Auch in Deutschland ist Cho Lucas Ayaba weiter politisch aktiv. Er setzt sich für die Rechte von Geflüchteten ein, bereitet sie auf Gerichtsverhandlungen vor und begleitet sie bei ihren Prozessen. Seine Haltung gegenüber dem deutschen Staat ist kompromisslos. Mit Blick auf die Geschäfte französischer Konzerne in Kamerun und die Unterstützung europäischer Regierungen für afrikanische Diktaturen ist für ihn klar: „Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört.“ 

Der Film begleitet den Kameruner Cho Lucas Ayaba bei seinen politischen Aktivitäten in Deutschland und gibt einen Einblick in die politische Lage in Kamerun und die Fluchtgründe des Protagonisten. Neben der Familie von Cho kommen in Kamerun auch Opfer des Biya-Regimes zu Wort. 

 

Der Blickwinkel dieses Films ist der einer Freundin, die dennoch eine kritische Distanz wahrt - mit Verständnis für die radikale Haltung des politischen Aktivisten, jedoch ohne sich seinem Resümee anzuschließen: You must fight – notfalls mit Gewalt als legitimem politischen Mittel gegen eine Diktatur.